Als Freiwilligenhelfer nach Afrika
Dienstag, 16. Januar 2024
Als Freiwilligenhelfer nach Afrika
Dienstag, 16. Januar 2024
Als Freiwilligenhelfer nach Afrika
Dienstag, 16. Januar 2024
Einmal als Freiwilligenhelfer nach Afrika reisen und mit Kindern arbeiten“. Genau so lautete 2018 eins meiner Big Five for Life, nachdem ich das Buch „The Big Five for Life“ zum ersten Mal gelesen hatte. Ein Traum, der 5 Jahre brauchte, bis er endlich Wirklichkeit werden durfte.
Im Januar 2023 wurde ich 30 Jahre alt, und meine Freizeit und Urlaube verbrachte ich nur noch so, dass ich mich später auch definitiv gerne an sie erinnere. Dass ich mir Momente kreiere, von denen ich im Nachhinein denke: „Krass, dass du das gemacht hast!“ Und so entschied ich mich als Volunteer für 4 Wochen nach Tansania zu reisen.
Zunächst wollte ich etwas mit Tieren machen. Mit Löwenbabies kuscheln oder so etwas. Aber dann erkannte ich, dass ich keinerlei Expertise mit Tieren habe. Ich kann mit einem Hund Gassi gehen, aber darüber hinaus wird es schon dünn. Also suchte ich nach einer Möglichkeit, mich vor Ort sozial zu engagieren, sodass ich ab Tag 1 einen Mehrwert liefern kann und bei dem ich auch viel Spaß habe. Da ich über 20 Jahre lang Fußball gespielt habe, suchte ich nach Möglichkeiten, als Fußballcoach zu helfen. Und ich wurde in Tansania fündig. Meine Organisation habe ich über die Seite von Volunteers World gefunden.
8 Monate später war es soweit, und ich saß im Flieger Richtung Kilimanjaro. Natürlich hatte nicht nur mein Flieger Verspätung, sodass ich ca. 24 Stunden später ankam, als geplant. Nein. Natürlich kam auch mein Koffer erst 3 Tage nach mir an. Da ich noch nie Probleme mit einem Flug hatte, war mein Handgepäck nicht dafür gepackt. Ich hatte ca. 8 T-Shirts, eine kurze Hose, ein paar Socken und eine Unterhose für die ersten Tage. Ich wollte ein Abenteuer, und das Leben gab mir eins!
In Tansania verbrachte ich die 4 Wochen in einem Hostel in Arusha. Dies gehört der Organisation Viva Tanzania, welche die Volunteers vor Ort in die jeweiligen Projekte vermittelt. Im Hostel waren zusammen mit mir viele andere Freiwilligenhelferinnen und Freiwilligenhelfer untergebracht, die in den verschiedensten Projekten halfen. An den örtlichen Schulen, bei der Arbeit mit behinderten Kindern oder so wie ich als Sportcoach.
Nach und nach lernte ich alle kennen und freundete mich mit den meisten an. Das Coole ist, dass hier die unterschiedlichsten Nationen zusammenkommen und man so viele neue Eindrücke gewinnt. Außerdem erhielt ich viele Erfahrungsberichte über Touren und Erlebnisse, die andere bereits gemacht hatten und empfehlen konnten. Anfangs war ich für jeden Ratschlag dankbar! Denn ich war der „Neue“. Dies hielt aber nicht lange an. Der Reiseplan von allen ist total unterschiedlich, sodass man sich daran gewöhnen musste, immer wieder „Tschüss“ zu sagen. Aber wöchentlich kamen neue Leute ins Hostel, und man konnte wieder neue Menschen kennenlernen und seine eigenen Erfahrungen an andere weitergeben.
Sehr einprägsam war für mich mein 1. Tag im Projekt. Ich fuhr gemeinsam mit Venice - einem Angestellten des Hotels, der uns Volunteers bei vielen Dingen begleitete - mit einem Dalla Dalla zum Projekt. Das ist ein kleiner Bus, der immer überfüllt ist. Es gibt keinen Zeitplan. Man stellt sich einfach an den Rand und wartet, bis eins kommt. Dann sagt man, wo man aussteigen will, und hofft, dass der Fahrer sich dies merkt - anfangs sehr abenteuerlich!
Ich musste mich sehr daran gewöhnen, dass mich alle Menschen vor Ort anschauten und häufig auch ansprachen. Anfangs war es noch sehr unangenehm, weil ich dachte, dass mir jeder etwas verkaufen will. Aber ich merkte, dass dies meine eigenen Vorurteile im Kopf waren, die verhinderten, dass ich den Menschen dort offen gegenüber trat. Mit der Zeit änderte sich das bei mir.
Beim Projekt angekommen, erlitt ich einen wahren Kulturschock! Da mein eigentliches Projekt voll war, kam ich zu einem noch jungen Fußballprojekt. Kein Fußballplatz. Nur eine staubige Sandfläche. Ein kaputter Ball. Keine Tore. Kein Equipment. Kids, die in kaputten Shirts und Hosen mit Crocs (!) Fußball spielen wollten. „Hier kann man kein Fußball spielen“ war mein erster Gedanke! Nicht bei diesen Bedingungen.
Doch ich merkte schnell, dass mich die Kids eines Besseren belehrten! Vormittags gaben wir Training für die Kleinen (U11) & nachmittags für die Größeren (U17). Jeweils 2 Stunden. Und die Kids hatten den Spaß ihres Lebens! Im Vorfeld des Urlaubs hatte ich mir schon Notizen zu Übungen von früher gemacht, die ich ansprechend fand. Ich wollte taktisches Verständnis vermitteln und Spielzüge einstudieren. Aber ich lernte schnell: Freude stand hier im Fokus! Es ging jedem darum, für 2 Stunden aus dem Alltag auszubrechen und einfach Spaß zu haben. Mit seinen Freunden.
Also passte ich meine Einstellung an und arbeitete mit meinen Volunteer-Mitstreitern einfache Übungen aus, die zum einen Spaß machten, aber zum anderen auch Werte wie Verantwortung, Teamgeist und Disziplin lehrten. Selbst wir als Trainer hatten bei den Trainingseinheiten immer großen Spaß, da wir häufig direkt mit in die Übungen eingebunden waren.
Doch das Schönste von allem war die ehrliche Dankbarkeit der Kinder! Und gleichzeitig lehrten sie mich, dass es im Leben nicht viel braucht, um wahre Freude zu empfinden. Manchmal reicht ein platter Ball.
Während der 4 Wochen organisierten wir für die Kids einen größeren und besseren Platz. Wir kauften ihnen richtige Bälle, Hütchen und Leibchen und konnten so das Training immer verbessern.
Während dieser Zeit machte sich bei mir eine unfassbare Sorglosigkeit breit. Ich hatte täglich genau zwei To-Do's: Training vorbereiten & Training abhalten. Ansonsten keine To-Do-Listen, die auf mich warteten. Kein mentaler Overload. Einfach Sorglosigkeit.
Als die 4 Wochen um waren und es für mich wieder Richtung nach Hause ging, war ich zutiefst traurig. Sowohl die Kids als auch meine Volunteer-Mitstreiter waren mir sehr ans Herz gewachsen! So fiel mir der Abschied von allen wirklich sehr schwer. Im Auto Richtung Flughafen kamen mir die Tränen. Ich hatte ein Gefühl von Liebeskummer, das sich breit machte.
Aber ich war vor allem froh über diese Erfahrung und alles, was ich während dieser Reise lernen durfte. Es war nicht nur eine Reise nach Afrika, sondern auch eine Reise zu mir. Zu meinem Herzen. Zu mehr Klarheit darüber, was ich wirklich im Leben will.
Und so werde ich immer voller Freude über diese unvergessliche Zeit erzählen und mich gerne an sie zurückerinnern. Geld und Materielles kommt und geht. Aber unsere Erfahrungen kann uns keiner mehr nehmen! Sie sind es, die uns am Ende unseres Lebens ein Gefühl von Erfüllung geben, wenn wir auf alles Erlebte zurückschauen.
In diesem Sinne wünsche ich die zahlreiche unvergesslich schöne Momente, an die du dich den Rest deines Lebens zurückerinnern wirst! :)
Hast du Fragen zu meiner Reise? Überlegst du auch mal als Volunteer zu verreisen, traust dich aber noch nicht so wirklich? Dann schreib mir gerne bei Instagram! Vielleicht kann ich dir bei deinem Traum helfen :)
Einmal als Freiwilligenhelfer nach Afrika reisen und mit Kindern arbeiten“. Genau so lautete 2018 eins meiner Big Five for Life, nachdem ich das Buch „The Big Five for Life“ zum ersten Mal gelesen hatte. Ein Traum, der 5 Jahre brauchte, bis er endlich Wirklichkeit werden durfte.
Im Januar 2023 wurde ich 30 Jahre alt, und meine Freizeit und Urlaube verbrachte ich nur noch so, dass ich mich später auch definitiv gerne an sie erinnere. Dass ich mir Momente kreiere, von denen ich im Nachhinein denke: „Krass, dass du das gemacht hast!“ Und so entschied ich mich als Volunteer für 4 Wochen nach Tansania zu reisen.
Zunächst wollte ich etwas mit Tieren machen. Mit Löwenbabies kuscheln oder so etwas. Aber dann erkannte ich, dass ich keinerlei Expertise mit Tieren habe. Ich kann mit einem Hund Gassi gehen, aber darüber hinaus wird es schon dünn. Also suchte ich nach einer Möglichkeit, mich vor Ort sozial zu engagieren, sodass ich ab Tag 1 einen Mehrwert liefern kann und bei dem ich auch viel Spaß habe. Da ich über 20 Jahre lang Fußball gespielt habe, suchte ich nach Möglichkeiten, als Fußballcoach zu helfen. Und ich wurde in Tansania fündig. Meine Organisation habe ich über die Seite von Volunteers World gefunden.
8 Monate später war es soweit, und ich saß im Flieger Richtung Kilimanjaro. Natürlich hatte nicht nur mein Flieger Verspätung, sodass ich ca. 24 Stunden später ankam, als geplant. Nein. Natürlich kam auch mein Koffer erst 3 Tage nach mir an. Da ich noch nie Probleme mit einem Flug hatte, war mein Handgepäck nicht dafür gepackt. Ich hatte ca. 8 T-Shirts, eine kurze Hose, ein paar Socken und eine Unterhose für die ersten Tage. Ich wollte ein Abenteuer, und das Leben gab mir eins!
In Tansania verbrachte ich die 4 Wochen in einem Hostel in Arusha. Dies gehört der Organisation Viva Tanzania, welche die Volunteers vor Ort in die jeweiligen Projekte vermittelt. Im Hostel waren zusammen mit mir viele andere Freiwilligenhelferinnen und Freiwilligenhelfer untergebracht, die in den verschiedensten Projekten halfen. An den örtlichen Schulen, bei der Arbeit mit behinderten Kindern oder so wie ich als Sportcoach.
Nach und nach lernte ich alle kennen und freundete mich mit den meisten an. Das Coole ist, dass hier die unterschiedlichsten Nationen zusammenkommen und man so viele neue Eindrücke gewinnt. Außerdem erhielt ich viele Erfahrungsberichte über Touren und Erlebnisse, die andere bereits gemacht hatten und empfehlen konnten. Anfangs war ich für jeden Ratschlag dankbar! Denn ich war der „Neue“. Dies hielt aber nicht lange an. Der Reiseplan von allen ist total unterschiedlich, sodass man sich daran gewöhnen musste, immer wieder „Tschüss“ zu sagen. Aber wöchentlich kamen neue Leute ins Hostel, und man konnte wieder neue Menschen kennenlernen und seine eigenen Erfahrungen an andere weitergeben.
Sehr einprägsam war für mich mein 1. Tag im Projekt. Ich fuhr gemeinsam mit Venice - einem Angestellten des Hotels, der uns Volunteers bei vielen Dingen begleitete - mit einem Dalla Dalla zum Projekt. Das ist ein kleiner Bus, der immer überfüllt ist. Es gibt keinen Zeitplan. Man stellt sich einfach an den Rand und wartet, bis eins kommt. Dann sagt man, wo man aussteigen will, und hofft, dass der Fahrer sich dies merkt - anfangs sehr abenteuerlich!
Ich musste mich sehr daran gewöhnen, dass mich alle Menschen vor Ort anschauten und häufig auch ansprachen. Anfangs war es noch sehr unangenehm, weil ich dachte, dass mir jeder etwas verkaufen will. Aber ich merkte, dass dies meine eigenen Vorurteile im Kopf waren, die verhinderten, dass ich den Menschen dort offen gegenüber trat. Mit der Zeit änderte sich das bei mir.
Beim Projekt angekommen, erlitt ich einen wahren Kulturschock! Da mein eigentliches Projekt voll war, kam ich zu einem noch jungen Fußballprojekt. Kein Fußballplatz. Nur eine staubige Sandfläche. Ein kaputter Ball. Keine Tore. Kein Equipment. Kids, die in kaputten Shirts und Hosen mit Crocs (!) Fußball spielen wollten. „Hier kann man kein Fußball spielen“ war mein erster Gedanke! Nicht bei diesen Bedingungen.
Doch ich merkte schnell, dass mich die Kids eines Besseren belehrten! Vormittags gaben wir Training für die Kleinen (U11) & nachmittags für die Größeren (U17). Jeweils 2 Stunden. Und die Kids hatten den Spaß ihres Lebens! Im Vorfeld des Urlaubs hatte ich mir schon Notizen zu Übungen von früher gemacht, die ich ansprechend fand. Ich wollte taktisches Verständnis vermitteln und Spielzüge einstudieren. Aber ich lernte schnell: Freude stand hier im Fokus! Es ging jedem darum, für 2 Stunden aus dem Alltag auszubrechen und einfach Spaß zu haben. Mit seinen Freunden.
Also passte ich meine Einstellung an und arbeitete mit meinen Volunteer-Mitstreitern einfache Übungen aus, die zum einen Spaß machten, aber zum anderen auch Werte wie Verantwortung, Teamgeist und Disziplin lehrten. Selbst wir als Trainer hatten bei den Trainingseinheiten immer großen Spaß, da wir häufig direkt mit in die Übungen eingebunden waren.
Doch das Schönste von allem war die ehrliche Dankbarkeit der Kinder! Und gleichzeitig lehrten sie mich, dass es im Leben nicht viel braucht, um wahre Freude zu empfinden. Manchmal reicht ein platter Ball.
Während der 4 Wochen organisierten wir für die Kids einen größeren und besseren Platz. Wir kauften ihnen richtige Bälle, Hütchen und Leibchen und konnten so das Training immer verbessern.
Während dieser Zeit machte sich bei mir eine unfassbare Sorglosigkeit breit. Ich hatte täglich genau zwei To-Do's: Training vorbereiten & Training abhalten. Ansonsten keine To-Do-Listen, die auf mich warteten. Kein mentaler Overload. Einfach Sorglosigkeit.
Als die 4 Wochen um waren und es für mich wieder Richtung nach Hause ging, war ich zutiefst traurig. Sowohl die Kids als auch meine Volunteer-Mitstreiter waren mir sehr ans Herz gewachsen! So fiel mir der Abschied von allen wirklich sehr schwer. Im Auto Richtung Flughafen kamen mir die Tränen. Ich hatte ein Gefühl von Liebeskummer, das sich breit machte.
Aber ich war vor allem froh über diese Erfahrung und alles, was ich während dieser Reise lernen durfte. Es war nicht nur eine Reise nach Afrika, sondern auch eine Reise zu mir. Zu meinem Herzen. Zu mehr Klarheit darüber, was ich wirklich im Leben will.
Und so werde ich immer voller Freude über diese unvergessliche Zeit erzählen und mich gerne an sie zurückerinnern. Geld und Materielles kommt und geht. Aber unsere Erfahrungen kann uns keiner mehr nehmen! Sie sind es, die uns am Ende unseres Lebens ein Gefühl von Erfüllung geben, wenn wir auf alles Erlebte zurückschauen.
In diesem Sinne wünsche ich die zahlreiche unvergesslich schöne Momente, an die du dich den Rest deines Lebens zurückerinnern wirst! :)
Hast du Fragen zu meiner Reise? Überlegst du auch mal als Volunteer zu verreisen, traust dich aber noch nicht so wirklich? Dann schreib mir gerne bei Instagram! Vielleicht kann ich dir bei deinem Traum helfen :)
Einmal als Freiwilligenhelfer nach Afrika reisen und mit Kindern arbeiten“. Genau so lautete 2018 eins meiner Big Five for Life, nachdem ich das Buch „The Big Five for Life“ zum ersten Mal gelesen hatte. Ein Traum, der 5 Jahre brauchte, bis er endlich Wirklichkeit werden durfte.
Im Januar 2023 wurde ich 30 Jahre alt, und meine Freizeit und Urlaube verbrachte ich nur noch so, dass ich mich später auch definitiv gerne an sie erinnere. Dass ich mir Momente kreiere, von denen ich im Nachhinein denke: „Krass, dass du das gemacht hast!“ Und so entschied ich mich als Volunteer für 4 Wochen nach Tansania zu reisen.
Zunächst wollte ich etwas mit Tieren machen. Mit Löwenbabies kuscheln oder so etwas. Aber dann erkannte ich, dass ich keinerlei Expertise mit Tieren habe. Ich kann mit einem Hund Gassi gehen, aber darüber hinaus wird es schon dünn. Also suchte ich nach einer Möglichkeit, mich vor Ort sozial zu engagieren, sodass ich ab Tag 1 einen Mehrwert liefern kann und bei dem ich auch viel Spaß habe. Da ich über 20 Jahre lang Fußball gespielt habe, suchte ich nach Möglichkeiten, als Fußballcoach zu helfen. Und ich wurde in Tansania fündig. Meine Organisation habe ich über die Seite von Volunteers World gefunden.
8 Monate später war es soweit, und ich saß im Flieger Richtung Kilimanjaro. Natürlich hatte nicht nur mein Flieger Verspätung, sodass ich ca. 24 Stunden später ankam, als geplant. Nein. Natürlich kam auch mein Koffer erst 3 Tage nach mir an. Da ich noch nie Probleme mit einem Flug hatte, war mein Handgepäck nicht dafür gepackt. Ich hatte ca. 8 T-Shirts, eine kurze Hose, ein paar Socken und eine Unterhose für die ersten Tage. Ich wollte ein Abenteuer, und das Leben gab mir eins!
In Tansania verbrachte ich die 4 Wochen in einem Hostel in Arusha. Dies gehört der Organisation Viva Tanzania, welche die Volunteers vor Ort in die jeweiligen Projekte vermittelt. Im Hostel waren zusammen mit mir viele andere Freiwilligenhelferinnen und Freiwilligenhelfer untergebracht, die in den verschiedensten Projekten halfen. An den örtlichen Schulen, bei der Arbeit mit behinderten Kindern oder so wie ich als Sportcoach.
Nach und nach lernte ich alle kennen und freundete mich mit den meisten an. Das Coole ist, dass hier die unterschiedlichsten Nationen zusammenkommen und man so viele neue Eindrücke gewinnt. Außerdem erhielt ich viele Erfahrungsberichte über Touren und Erlebnisse, die andere bereits gemacht hatten und empfehlen konnten. Anfangs war ich für jeden Ratschlag dankbar! Denn ich war der „Neue“. Dies hielt aber nicht lange an. Der Reiseplan von allen ist total unterschiedlich, sodass man sich daran gewöhnen musste, immer wieder „Tschüss“ zu sagen. Aber wöchentlich kamen neue Leute ins Hostel, und man konnte wieder neue Menschen kennenlernen und seine eigenen Erfahrungen an andere weitergeben.
Sehr einprägsam war für mich mein 1. Tag im Projekt. Ich fuhr gemeinsam mit Venice - einem Angestellten des Hotels, der uns Volunteers bei vielen Dingen begleitete - mit einem Dalla Dalla zum Projekt. Das ist ein kleiner Bus, der immer überfüllt ist. Es gibt keinen Zeitplan. Man stellt sich einfach an den Rand und wartet, bis eins kommt. Dann sagt man, wo man aussteigen will, und hofft, dass der Fahrer sich dies merkt - anfangs sehr abenteuerlich!
Ich musste mich sehr daran gewöhnen, dass mich alle Menschen vor Ort anschauten und häufig auch ansprachen. Anfangs war es noch sehr unangenehm, weil ich dachte, dass mir jeder etwas verkaufen will. Aber ich merkte, dass dies meine eigenen Vorurteile im Kopf waren, die verhinderten, dass ich den Menschen dort offen gegenüber trat. Mit der Zeit änderte sich das bei mir.
Beim Projekt angekommen, erlitt ich einen wahren Kulturschock! Da mein eigentliches Projekt voll war, kam ich zu einem noch jungen Fußballprojekt. Kein Fußballplatz. Nur eine staubige Sandfläche. Ein kaputter Ball. Keine Tore. Kein Equipment. Kids, die in kaputten Shirts und Hosen mit Crocs (!) Fußball spielen wollten. „Hier kann man kein Fußball spielen“ war mein erster Gedanke! Nicht bei diesen Bedingungen.
Doch ich merkte schnell, dass mich die Kids eines Besseren belehrten! Vormittags gaben wir Training für die Kleinen (U11) & nachmittags für die Größeren (U17). Jeweils 2 Stunden. Und die Kids hatten den Spaß ihres Lebens! Im Vorfeld des Urlaubs hatte ich mir schon Notizen zu Übungen von früher gemacht, die ich ansprechend fand. Ich wollte taktisches Verständnis vermitteln und Spielzüge einstudieren. Aber ich lernte schnell: Freude stand hier im Fokus! Es ging jedem darum, für 2 Stunden aus dem Alltag auszubrechen und einfach Spaß zu haben. Mit seinen Freunden.
Also passte ich meine Einstellung an und arbeitete mit meinen Volunteer-Mitstreitern einfache Übungen aus, die zum einen Spaß machten, aber zum anderen auch Werte wie Verantwortung, Teamgeist und Disziplin lehrten. Selbst wir als Trainer hatten bei den Trainingseinheiten immer großen Spaß, da wir häufig direkt mit in die Übungen eingebunden waren.
Doch das Schönste von allem war die ehrliche Dankbarkeit der Kinder! Und gleichzeitig lehrten sie mich, dass es im Leben nicht viel braucht, um wahre Freude zu empfinden. Manchmal reicht ein platter Ball.
Während der 4 Wochen organisierten wir für die Kids einen größeren und besseren Platz. Wir kauften ihnen richtige Bälle, Hütchen und Leibchen und konnten so das Training immer verbessern.
Während dieser Zeit machte sich bei mir eine unfassbare Sorglosigkeit breit. Ich hatte täglich genau zwei To-Do's: Training vorbereiten & Training abhalten. Ansonsten keine To-Do-Listen, die auf mich warteten. Kein mentaler Overload. Einfach Sorglosigkeit.
Als die 4 Wochen um waren und es für mich wieder Richtung nach Hause ging, war ich zutiefst traurig. Sowohl die Kids als auch meine Volunteer-Mitstreiter waren mir sehr ans Herz gewachsen! So fiel mir der Abschied von allen wirklich sehr schwer. Im Auto Richtung Flughafen kamen mir die Tränen. Ich hatte ein Gefühl von Liebeskummer, das sich breit machte.
Aber ich war vor allem froh über diese Erfahrung und alles, was ich während dieser Reise lernen durfte. Es war nicht nur eine Reise nach Afrika, sondern auch eine Reise zu mir. Zu meinem Herzen. Zu mehr Klarheit darüber, was ich wirklich im Leben will.
Und so werde ich immer voller Freude über diese unvergessliche Zeit erzählen und mich gerne an sie zurückerinnern. Geld und Materielles kommt und geht. Aber unsere Erfahrungen kann uns keiner mehr nehmen! Sie sind es, die uns am Ende unseres Lebens ein Gefühl von Erfüllung geben, wenn wir auf alles Erlebte zurückschauen.
In diesem Sinne wünsche ich die zahlreiche unvergesslich schöne Momente, an die du dich den Rest deines Lebens zurückerinnern wirst! :)
Hast du Fragen zu meiner Reise? Überlegst du auch mal als Volunteer zu verreisen, traust dich aber noch nicht so wirklich? Dann schreib mir gerne bei Instagram! Vielleicht kann ich dir bei deinem Traum helfen :)